Die therapeutische Arbeit mit Bindungsverletzungen – Weiterbildung in 4 Modulen

Datum/Zeit
Date(s) - 15.11.2023 - 13.10.2024
Ganztägig

Trainer*in
Elisabeth Schneider-Kaiser

Veranstaltungsort / Veranstalter
Köln / UTA Akademie

Beschreibung

eiterbildung in 4 Modulen für Therapeut*innen und Menschen, die professionell mit Erwachsenen oder Kindern arbeiten, in der Psycho- oder Körpertherapie, Pädagogik und im allgemeinen Gesundheitsbereich. Das erste Modul ist zum Kennenlernen der Arbeit auch einzeln buchbar.

Seminarbeschreibung

Das Training bezieht die Arbeit mit dem Nervensystem als neue Dimension der Aufarbeitung von Bindungsverletzungen mit ein. Der Ansatz nimmt sowohl in Bezug auf vorgeburtliches Trauma, Geburtstrauma, Schocktrauma als auch auf entwicklungsgeschichtliches Trauma.

Die Grundlagen für Kontakt- und Bindungsfähigkeit werden sehr früh angelegt. Gesunde Bindungsdynamik basiert auf der engen, intimen, gesunden Beziehung zwischen Kind und Bezugsperson, optimal ist es die Mutter. Die elementare Dyade zwischen Mutter und Kind ist die wesentliche Basis für eine gesunde, emotionale Entwicklung des Kleinkindes und für das weitere Leben.

Genetisch geprägte Verhaltensweisen wie Lächeln, Schreien, Festklammern, sich zur Bezugsperson Hinbewegen entwickeln sich aus gesundem Bindungsverhalten. Für das unselbstständige, menschliche Neugeborene und Kleinkind ist diese Schutzfunktion von lebenserhaltender Bedeutung. Das Kind kann die Bezugsperson mit der Erwartung von Schutz und Geborgenheit  aufsuchen. Hat diese Person ein nährendes Umfeld, das ihre eigene Selbstregulation in Bezug auf Stress auffangen kann, ist dem Kind ein guter Kontakt möglich. Gleichzeitig ist dies die Voraussetzung für Koregulation zwischen Bezugsperson und Kind.

Freundschaft und Intimität in der erwachsenen Partnerschaft sind Grundlagen für Wohlgefühl, Präsenz und Handlungsfähigkeit. Guter Körperkontakt, wohlwollendes Gehaltensein und Angeschautwerden sind Grundbedürfnisse des Babys. Wie wir uns als Erwachsene zugehörig fühlen, Vertrauen zu uns selbst oder anderen Menschen haben, ist ein Spiegel dafür, wie viel Sicherheit in den frühen Entwicklungsphasen da war.

Musste der Säugling sich körperlich zurückziehen oder konnte er sich entfalten? Konnte der eigene Rhythmus entstehen oder musste das Innere in Erstarrung, Vigilanz oder Dissoziation gehen? Wir werden in der Fortbildung durch Verstehen, Empathie, klare Berührung, Raum und Respekt Verwundungen wahrnehmen.​ Narben können bleiben, sie können behutsame Beachtung bekommen, und ein Erwachsenenverständnis für die Zeit der Verletzung kann entstehen.

Mehr Informationen und Anmeldung HIER

Modul 1 (auch einzeln buchbar) 15. – 19. November 2023

  • Verhaltensweisen der Bezugsperson, die den gesunden Bindungsstil fördern
  • Verhaltensweisen der Bezugsperson, die den vermeidenden, Bindungsstil fördern
  • Verhaltensweisen der Bezugsperson, die den ambivalenten Bindungsstil fördern
  • Verhaltensweisen der Bezugsperson, die den desorganisierten Bindungsstil fördern
  • Das Nervensystem Somatic Experiencing(SE)® in Bezug zu Bindung
  • Die polyvagale Theorie von Stephen Porges
  • Adäquate Berührung zur Unterstützung von Stresslösung
  • Sprache in Bezug zu Bindung – neugierig, erforschend, raumgebend

Modul 2 – 21. – 25. Februar 2024
Aufbau gesunder Beziehungen im Erwachsenenalter

  • Erweiterte Differenzierung der Bindungsstile
  • Wie zeigt sich das Verhalten der Bindungsstile in unseren Erwachsenenbeziehungen? Wie schleichen sie sich ein?
  • Was sind die Schwächen, was sind die Stärken?
  • Mischformen
  • Korrigierende Erfahrungen erkunden und die Angst des Kindes anerkennen
  • Wie können wir mit direkter Berührung sowohl Klient*innen als auch uns selbst unterstützen?

Modul 3 – 26. – 30. Juni 2024
Neurologie in Bezug zu Bindung

  • Schwierigkeiten würdigen, denen wir bei der Entwicklung sicherer Bindung begegnen
  • Die Rolle von Spiegelneuronen erkennen
  • Dynamik von Scham und Schuld
  • Stressdynamiken in Bezug zu den Bindungsstilen


Modul 4 –
09. – 13. Oktober 2024
Von der Verletzung zur Heilung

  • Desorganisierter Bindungsstil
  • Was sind die Dynamiken, und wie zeigen sie sich?
  • Sadistischer Missbrauch
  • Narzisstischer Missbrauch
  • Adäquate*r  Beschützer*in
  • Als Therapeut*in die komplexe Dynamik von Opfer und Täter*in als eigene Herausforderung erkennen
  • Wann kann Empathie unterstützend und wann kann sie problematisch sein?
  • Abschluss

Ansprechpartnerin

UTA Akademie
Marion Bohr
Tel. 0221-57407-23
marion.bohr@uta-akademie.de

Montag – Freitag
11:00 – 16:00 Uhr

Kategorie Seminare

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